Theaterstück für einen Mann und ein Smartphone.

Marco ist Boulevardjournalist – und das aus voller Überzeugung. Für ihn ist Klatsch und Tratsch nicht einfach nur Unterhaltung, sondern eine eigene Kunstform. Die Mechanismen der Schlagzeilen bestimmen seine Welt, und er versteht es meisterhaft, Menschen mit Worten aufzubauen – oder gnadenlos zu Fall zu bringen. Sein Smartphone ist dabei sein wichtigstes Werkzeug: Immer auf der Jagd nach der nächsten großen Story, dem nächsten Skandal, dem nächsten viralen Hit.

„Zuckerbrot und Peitsche“ – das ist Marcos Erfolgsrezept. Er weiß genau, wie man die öffentliche Meinung lenkt und Menschen für seine Zwecke instrumentalisiert. Als er auf Lea trifft, eine junge, ambitionierte Musikerin, die gerade ihre erste CD veröffentlicht hat, wittert er sofort die perfekte Gelegenheit. Eine Newcomerin, naiv und unbedarft, die noch nicht weiß, wie das Geschäft wirklich läuft – für Marco könnte es kaum einfacher sein. Doch während er beginnt, ihr Image zu formen und sie in seine Story zu pressen, nehmen die Ereignisse eine unerwartete Wendung. Plötzlich steht nicht nur Leas Karriere auf dem Spiel, sondern auch Marcos eigene Moralvorstellungen.

Johannes Krams „Seite Eins“ ist ein mitreißendes, unterhaltsames und zugleich bitterböses Theaterstück, das den Blick hinter die glänzende Fassade der modernen Medienwelt lenkt. Es entlarvt die oft skrupellosen Mechanismen der Berichterstattung und stellt drängende Fragen. 

Ein packendes Ein-Mann-Stück mit Ingolf Lück, das nicht nur unterhält, sondern auch nachdenklich macht.